«Whether you think you can or you think you can’t – you’re right.» – Henry Ford

Der Mann hatte recht! Die Art, wie wir denken, bestimmt unser Leben.

 Dieses ebenso einfache wie kraftvolle Konzept ist nicht neu. Bereits vor tausenden Jahren wurden in den Veden ähnliche Gedanken geteilt: Das historische Buch der Upanischaden besagt, dass wir unser tiefstes, treibendes Bestreben sind. So wie wir unser Bestreben sind, so ist auch unser Wille. Wie der Wille ist, so ist auch unsere Tat. Wie die Taten, so das Schicksal. Wir haben die Möglichkeit, unsere Gedanken durch Achtsamkeit zu lenken und dadurch Klarheit über unsere Gedanken, Gefühle und Glaubenssätze zu gewinnen. 

Wir alle haben Geschichten und Überzeugungen über uns selbst: Was wir können und was nicht. Was wir gut finden und was nicht. Was wir uns erlauben dürfen und was nicht. Und so weiter…

Unser Gehirn nutzt dies als Filter. Das ist auch sinnvoll und notwendig: Täglich prasseln so viele Informationen und Reize auf uns ein die wir verarbeiten müssen.

Dieser Filter, dieser Torwächter zu unserer Welt, hat jedoch eine enorme Macht über unser Leben: Wenn er unkontrolliert arbeitet und ihm kein Gegenspieler die Stirn bietet, kann das negative Auswirkungen haben.

Nichts drückt diesen Umstand für mich so gut aus wie die Geschichte über ein Elefantenbaby, die einer meiner geschätzten Lehrer einst mit mir teilte:

Der kleine Elefant

 Der kleine Elefant war mit einem Seil an einen Pflock im Boden gefesselt. Egal, wie sehr er versuchte zu entkommen: Das Seil war zu straff und der Pflock zu stabil. Das Elefantenbaby realisierte: Es konnte nicht weglaufen. Sein Leben war an den Pflock gebunden. Mit der Zeit wurde der Elefant gross und um ein Vielfaches stärker. Der erwachsene Elefant hätte sich nun leicht befreien können. Tat er aber nicht. Stattdessen blieb er an das Seil und den Pflock gefesselt. Er war davon überzeugt, dass eine Flucht unmöglich sei. Dieser Glaube war tief in ihm verankert.

Was heisst das nun für unsere eigenen sozialen, kulturellen und familiären Konditionierungen und für unsere eigenen Überzeugungen, die im Laufe der Zeit entstanden sind? Vielleicht waren sie einmal relevant und wichtig, aber wie angemessen sind sie jetzt? Haben wir sie jemals wieder in Frage gestellt?

Diese Überprüfung der eigenen Gedanken, Aufmerksamkeit, Einstellungen, der eigenen «inneren Kritiker», wird auch Metakognition genannt: Es ist nicht mehr und nicht weniger als das Denken über unser Denken. Die Entwicklung dieser Metakognition, sich über sein eigenes Bewusstsein bewusst zu werden und nicht auf Autopilot zu funktionieren, kann lebensverändernd sein.

Dies habe ich bei vielen Personen, die ich in meinen Coachings begleitet habe, miterleben dürfen. Bei mir selbst war es nicht anders. In strengen Zeiten habe ich mir oft unbewusst Sätze gesagt wie:

«Du bist selbst dafür verantwortlich, du musst jetzt durchbeissen und es schaffen.» Anstatt mir Unterstützung zu holen. Ständig habe ich mir selbst die Schuld gegeben: «Es liegt an dir, das war blöd von dir.» Anstatt konstruktive Lösungen zu finden und an mich zu glauben. Oft habe ich mich klein gemacht: «Das kannst du nicht, das schafft

du nicht».

Ist es nicht verrückt, wie viel härter wir mit uns selbst ins Gericht gehen als mit einer guten Freundin? Wie wenig Nachsicht wir mit uns selbst haben?

Das zu erkennen hat vieles verändert. Daher möchte ich dir mitgeben:

Schärfe deine Aufmerksamkeit beim Umgang mit dir selbst.

Höre auf, dich fertig zu machen.

Fange an, mit dir selbst zu sprechen wie mit einer guten Freundin.

Achte auf dich, deine Gedanken und Gefühle.

Wird das von einem Tag auf den anderen sofort perfekt funktionieren?

Natürlich nicht. Fest steht aber: Alles fängt von innen an!

Meditation lässt unsere Selbstwahrnehmung wachsen. Wir beginnen Hinweise wahrzunehmen und ein Gespür dafür zu entwickeln, wann Dinge für uns nicht mehr relevant sind.

Das ist der Zeitpunkt, an dem wir wählen können und bewusst eine neue oder aktualisierte Überzeugung schaffen können, die besser zu dem passt was wir wirklich sind. 

“Solange wir das Unbewusste nicht bewusst machen, nennen wir es Schicksal.”. – Carl Gustav Jung

 Alles Liebe,

Deine Nanya